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Mit Kartoffeln fing alles an

Von "Grumbeere-Dippe" zu alternativen Energien
Begonnen hat alles mit "Grumbeeredippe", Kartoffeltöpfen. Denen verpasste Helmut Schüßler senior in den 50-er Jahren neue Böden, wenn den alten das offene Feuer auf den Herden zu stark zugesetzt hatte.

"Gießkannen hat mein Vater auch repariert damals", blickt Helmut Schüßler junior zurück, der das Wörrstädter Unternehmen für Installation und Haustechnik mittlerweile in der zweiten Generation führt.

Angefangen hat sein Vater, der Elektromeister, 1953 mit einem Gesellen und einem Lehrling in Udenheim. 1955 erfolgte der Umzug in die neuen Wörrstädter Räume in der Pfarrstraße. "Die machten damals alles, was mit Spenglerei, Klempnerei, Sanitär zu tun hatte", sagt Schüßler junior, der die Betriebsleitung 1974 übernommen hat. Vor 12 Jahren ist sein Vater verstorben. In den Fünfzigern setzten die Handwerker Becken, reparierten Dachrinnen, zogen Elektroleitungen und installierten Haushaltsgeräte. Im Winter stellten sie Wasserrohre und Dachrinnen her.

Mit solch vergleichsweise einfachen Arbeiten befasst sich der 57-Jährige heute freilich nicht mehr. "Der zeitliche Aufwand für die Spenglerei wäre viel zu groß. Heute kaufen wir die Rohre fertig." Vielmehr kümmert der Fachmann sich um innovative Techniken, berät die Kundschaft in Sachen Wärmepumpen, Brennstoffzellen, Luft- oder Erdsondentechnik. Sein Steckenpferd, alternative Energien, hat Schüßler zum Beruf gemacht und sich durch Schulungen und Kurse beständig weiter gebildet. Komplizierteste Versorgungssysteme für Häuser oder Firmen tüftelt er aus. "Mit den modernen Anlagen gelingt es uns, die Lüftungs-, Heizungs- und Warmwasserkosten für ein Einfamilienhaus auf 400 bis 500 Euro im Jahr zu drücken."

Die Schüßler-GmbH hat 17 Beschäftigte. Momentan sind es fünf Azubis, die in der Niederlassung im "Oberfeld" arbeiten. In den Geschäftsräumen kann die Kundschaft nicht nur Armaturen und Klimageräte kaufen, sondern auch Kühlschränke und Waschmaschinen. Exklusive Ware wie High-Tech-Kaffeemaschinen kommt zumeist direkt von Messen. Exklusiv war das Geschäft Schüßler schon in den Fünfzigern. "Damals hatten wir den ersten Fernseher im Ort", erinnert sich Helmut Schüßler an seine Kindertage. Im Rohbau in der Pfarrstraße versammelten sich die Fans zur Fußball-WM 1954. "Wir haben Bänke und Stühle ´rein gestellt, es war gerammelt voll", schmunzelt Schüßler. Der Fernseher seines Vaters war "die Sensation" - 1000 Mark teuer, obwohl nur mit 30-Zentimeter-Bildschirm und in Schwarz-Weiß.